Seit bereits mehr als 30 Sommer wird die Alp Rosenlaui von Heinz Schneider bewirtschaftet. Mittlerweile ist unsere Alp eine Familienleidenschaft. Im Frühjahr können wir es kaum erwarten, in unser Paradies hoch zu zügeln. Im Herbst nach rund 1oo Tagen strenger aber schöner Arbeit, schmerzt uns der Abschied immer sehr und wir freuen uns bereits auf den nächsten Alpsommer.
Auf diesen Seiten möchten wir allen Interessierten einen Einblick in unseren Alp-Alltag ermöglichen. Gerne nehmen wir Sie mit, einen Moment inne zu halten und mit uns, unser Paradies zu geniessen.
Fernsehbericht über unser Paradies
Erfahren Sie mehr über das Rosenlaui mit unserem Alpbetrieb, dem Hotel und der Gletscherschlucht:
Was war – was ist – was wird
Herbst-Winter-Frühling
Bereits ist wieder Ruhe eingekehrt in unserem Paradies. Die letzten Herbstarbeiten werden noch erledigt, in wenigen Tagen wird unsere Hütte die Augen schliessen um in den wohlverdienten Winterschlaf zu gehen. Ein Teil von meinem Herz wartet dort oben auf mich.
Wer Lust hat, darf nun eine Weile in unseren Alpsommer abtauchen, viel Vergnügen.
Da im Frühling noch lange Schnee liegt im Rosenlaui, gehen wir etwas später als sonst z`Alp. Die erste Woche sind wir noch “en famille”, nur wir 4. Bereits eine Woche später kommt uns Cornelia tatkräftig unterstützen. Ganze 11 Tage geniesse ich mein fleissiges “Hintergrundgeräusch”. Wie schön, nicht immer alleine zu kochen, ein sauberes “Stubeli” zu haben und abends in ein gemachtes Bett zu schlüpfen. Wie dankbar ich bin!
Die Zeit mit unserer lieben Flixer-Freundin Therese ist wie immer viel zu schnell vorbei. Die Kinder geniessen das basteln, lismen und spielen mit ihr sehr. Ich freue mich über zahlreiche Wurst-Schnüerli, geflickte Socken und Pfanneblätze, decheleti Milchgonfi und natürlich über viele tolle Gespräche. Ein Appenzeller am Abend hilft sicher nicht nur gegen Erkältung gell. 😃
Und schon beginnt die Zeit mit unseren Alpstatter.
5 Wochen immer full house.
Das erste mal kommt Lorin, Pirmin Schulfreund eine Nacht zu uns. Pirmin hofft, Lorin komme nächsten Sommer länger.
Den Start der Alpstatter machen Nils und Joel. 2 Jungs die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch mittlerweile gute Freunde sind. Wehe wenn sie losgelassen, da geit de e Fuer!
Bereits Anfang Juli kommt Selina. Sie bleibt bis zur Alpabfahrt bei uns, sofern wir uns so lange ertragen, gell Selina🤪.
Mit Jasmin hat Jael ein gleichaltriges Mädchen und Pirmin ein Schätzeli. Wenn die 3 zusammen spielen, basteln, zeichnen oder ihr Foto-studio öffnen….da schmilzt mein Herz. Jasmin hat für eine Woche 2 Geschwister und wir eine Tochter mehr.
Dank Fiona und Jan hatte Heinz viel Hilfe beim Heuen am Hasliberg, eine grosse Entlastung. Jael und Pirmin sind ganz vernarrt in die zwei.
Mit Isabell kommt ein kleiner Wirbelwind und eine grosse Tierfreundin ins Haus. Sie scheut keine (Drecks-)Arbeit, ist gewohnt an zu packen. Jael und Pirmin geniessen die Zeit mit der gleichaltrigen Schulfreundin sehr.
Livia und Noel kommen nicht zum ersten Mal und wissen schon gut, wie es bei uns läuft. Schade musste Livia wegen starken Rückenproblemen bereits am nächsten Tag wieder heim. Noel blieb bei uns und arbeitete für Livia gleich mit. E tolle Burscht!
Mein Gottebueb Buck aus Canada durfte wieder eine Woche bei uns verbringen. Die Kinder können sich problemlos verständigen, Buck spricht sehr gut Schweizerdeutsch. Bereits zum zweiten Mal ist er alleine in der Schweiz in den Ferien und ich bin sehr dankbar, darf ich ihn eine Woche “für mich” haben. Natürlich darf der obligate Schluchtbesuch nicht fehlen (Buck: i möcht dört häre wo si vil so Steine, höchi = Steimanndli). Schön warst du da Buck!
Pünktlich zum 1. August kommt Carmen bei uns an. Carmen ist unsere diesjährige Alplehrerin und eine langjährige Freundin. Wie schön hat es dieses Jahr geklappt!
Als letzte Alpstatterin durften wir noch Emel begrüssen. Auch sie ist nicht zum ersten Mal bei uns und weiss noch genau wie es läuft auf der Alp. Ihre Freundin Lena besucht uns einen Tag und die beiden geniessen zum “i Obere loufe” die Zeit zusammen. 2 tolle Mädels!
Somit hatten wir 12 “Kinder” bei uns verteilt auf die 6 Wochen Sommerferien. Welch eine bereichernde Zeit, wir dürfen alle viel lernen voneinander!
Alpschule
Gute 2 Wochen hatten Pirmin und Jael mit Carmen Alpschule. Okay, eigentlich waren da noch Fisch, Miiggel und Gian in der Schule😃
Unglaublich was die Kinder alles lernen in dieser kurzen Zeit. Carmen unterrichtete viel draussen, aktiv Schule. Als Jägerin war das NMG Thema Jagd gesetzt. Nicht nur das Schiesstraining mit dem Luftgewehr von Grosätti blieb in Erinnerung. Auch das Wild-beobachten, Leder und Horn verarbeiten, Jim Knopf Geschichte hören, Lapbook gestalten und vieles mehr. Carmen war nicht nur Lehrerin sondern auch Putzfee, Köchin, Bäckerin, Melkerin und und und💖
Eine unglaubliche Bereicherung in unserem Alpleben. Vielen herzlichen Dank liebe Carmen!
Alphilfe😃
Liebe Selina. Ich werde hier nicht alles aufschreiben können, was aufgeschrieben werden möchte. So viel haben wir zusammen erlebt in diesem Alpsommer. Einige Stichworte, wir wissen um was es geht😂
Viele intensive Gespräche, lustige Spielabende, mehr oder weniger ruhige Melkstunden, Rinder(be)suche, tausende Mutschli putzen, lachen/weinen oder wie war das?, Appenzeller, Tutto, Düümme liime, Hagel, Milchstrass und Sternschnuppen, Dave😂, Miss Marple (oder wars Merkel?), 12Minute….
Alles in allem eine wahnsinnig tolle, intensive Zeit💜Es war nicht immer einfach aber immer öfters😂Wir sind beide gewachsen (nid id Lengi gäll) und freuen uns immer noch, einander zu sehen, das finde ich ist die Hauptsache.
Ja liebe Selina, wir danken dir für deinen unermüdlichen Einsatz und dein Durchhaltewille. Deine Motivation immer das Beste zu geben und Neues zu lernen. Äbe üsi Adoptivtocher😘
Die 20jährige Zürcherin die im Herzen eigentlich Älplerin ist💖
Der Alpsommer 2021 war etwas speziell. Das Wetter war oft nass und kalt. Oft waren die Kleider am Morgen leicht feucht, nicht so gemütlich zum anziehen. Trocken wurde alles nur am warmen Feuer.
Einmal hatten wir so stark Hagel, dass noch 4 Tage später ein Haufen Hagelkorn beim Schopf lag. Die Kinder hatten zwar grosse Freude am Körner schaufeln, die Kühe waren weniger erfreut. Das Gras schmeckte nach dem Hagelwetter nicht mehr, was sich auch in der Milchmenge stark bemerkbar machte.
Leider machte auch der Wolf nicht Halt vor unserem Tal. Direkt oberhalb von unseren Rindern wurden Schafe gerissen. Bereits nach wenigen Wochen wurde die Schafalp “Scheenebielehubel” abgesömmert.
Unsere Rinder im Oberen waren den ganzen Sommer über anders als sonst. Mehrmals waren einige Tiere ausserhalb des Zaunes. Mühsam diese im sehr steilen Gelände wieder heil zurück in den eingezäunten Bereich zu treiben. An dieser Stelle ein riesengrosses Lob an unseren Hund Rico. Zuverlässig und überlegt ist er immer an der richtigen Stelle parat. Ohne ihn wären wir wohl diesen Sommer oft aufgeschmissen gewesen, gell Selina 🙈
Später hat der Wolf auch am Gletscherhubel Schafe gerissen. Fast direkt am Wanderweg lagen 2 tote Schafe. Auch diese Alp wurde frühzeitig abgesömmert. Leider fehlen dort noch Schafe.
Ungewiss, ob auf diesen Alpen noch Schafe gesömmert werden.
Sehr dankbar durften wir alle Rinder gesund vom Oberen runter zügeln. Wir hoffen sehr, dass der nächste Sommer wieder ruhiger wird.
Leider mussten wir diesen Sommer Totgeburten erleben. Lerya, unsere kleine braune Kuh, gebar im 7. Monat tote Zwillings-Mädchen. Auch wenn dies vorkommen kann, sind wir traurig, dürfen die 2 süssen Mädchen nicht leben.
Auch unser Rind Lamour gebar ein fertiges, totes Kuhkalb. Unerklärlich, unfassbar und traurig, darf ein so perfektes Geschöpf nicht leben.
Dankbar sind wir, durften alle anderen Tiere gesund zurück ins Tal zügeln.
Auch wir 2beiner wurden vor Unfällen und Krankheiten verschont.
Herzlichen Dank für all die netten, spannenden Begegnungen und Gespräche. Wir freuen uns immer über bekannte und neue Gesichter. Unser Verkauf lief wieder sehr gut und zahlreiche positive Rückmeldungen erreichten uns.
Auch danken möchten wir ganz herzlich unseren Nachbarn Familie Kehrli. “Mier sii froh, chenne miers so gued mitenand”!
Ein grosser Dank auch unseren Alpbesitzern. Es ist nicht selbstverständlich, dürfen wir die Alp Rosenlaui fast wie unsere eigene bewirtschaften.
Bereits jetzt freuen wir uns auf nächsten Sommer! Wir wünschen euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen ruhigen, gesunden Winter.
Uf Widerluege im Roseloui🌹
Unser Hofladen ist ein Glanzstück!
Unser im Sommer 2018 neu eröffneter Hofladen hat sich voll und ganz bewährt. Wir bekommen von allen Seiten viel Lob. Auch haben wir die letzten 3 Sommer deutlich mehr Produkte verkauft. Sicher nicht zuletzt, wegen der schönen Präsentation. Das Auge kauft ja bekanntlich mit.
Wir haben auch viel mehr Platz, unsere Produkte schön auszustellen, das macht richtig Freude!
Im Sommer 2020 kamen wir zeitweise nicht mehr nach mit vakumieren, anschreiben, auffüllen… Corona füllte das Reichenbachtal mit viel mehr Touristen als sonst, dies merkten auch wir. So gab es doch viele freundliche Leute, die grosszügig einkauften bei uns. Aber es gab auch viele Touristen, die nicht wissen, wie man sich in der Natur verhält, was zu eher speziellen Begegnungen führte😂. Ich könnte wohl bereits ein Buch darüber schreiben…
Unser stiller Helfer “Leisemelk” ❤️
Im Sommer 2013 durften wir Test-Alpbetrieb für den Leisemelk sein, einer Anhänger-Batterie zum Melken ohne Strom oder Diesel. Ein völlig neues Melkgefühl, ohne Generator-Brummen. Seither wurde die Salz-Batterie stark weiter entwickelt.
Im Sommer 2018 kam also “unser” Leisemelk auf unsere Alp.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der zu schwachen Absicherung und einem total-Ausfall des Leisemelk, hat Max Ursin dafür gesorgt, dass der Rest des Alpsommers einfach nur noch leise war! Vielen lieben Dank Max!
So konnten wir ab Sommer 2018 nicht nur leise Melken, sondern z.B. auch leise Waschen. Welch eine Bereicherung! Waschen wann immer man will, schönes Wetter hatten wir ja reichlich. Kein störendes Generator-Brummen, kein Diesel-Gestank.
Wir freuen uns auf noch viele Leisemelk-Alpsommer!
Mehr dazu unter: Leisemelk